"Material & Materielle Kultur"
Als materielle Kultur wird die von einer Kultur oder Gesellschaft hervorgebrachte Gesamtheit der Ger?te, Werkzeuge, Waffen, Bauten, Kleidungs- und Schmuckstücke und anderes Materielles bezeichnet. Historische Artefakte geben uns Auskunft über Lebensweisen und Kulturtechniken. Material schafft Identifikation für Menschen, z. B. in Berufen und Regionen. Material muss holistisch gedacht, das hei?t, seine Herkunft, Eigenschaften, Verarbeitungsm?glichkeiten und Kreislauff?higkeit sollen miteinbezogen werden. Insbesondere geht es darum, welche Atmosph?ren und welche alten und neuen ?sthetischen Qualit?ten durch Material erzeugt werden k?nnen. Material ist immer Gradmesser einer gesellschaftlichen Stimmung und als anthropologisch anzusehen. Material hat narrative Qualit?ten und spricht alle Sinne an.
"Objekt/Serie & Produktionsgesellschaft" oder "Autonomie der Produktion"
Objekte und Produkte k?nnen in unterschiedlichen Kontexten entstehen – im Atelier, Start-up, Handwerk, der Manufaktur, in Industrie und Forschungsinstitutionen. Produktion findet in unterschiedlichsten gesellschaftlichen und kulturellen R?umen statt. Dabei entstehen Objekte und Güter mit der Hand, mit 3D-Druckern, Robotern und CNC-gesteuerten Maschinen. Produktionen haftet ein kultureller Raum an, sie unterliegen einer Produktionsatmosph?re und werden von Expert*innen angeleitet und beurteilt.
Hierzu sind Fragen zu stellen: Wie ver?ndern sich Produktion und Produktionsverh?ltnisse im Zeitalter der Digitalisierung? Welche neuen Produktionsstrategien und -werkzeuge stehen Gestalter*innen zur Verfügung und welche müssen sie neu (Maker-Kultur) erfinden? In welchen interdisziplin?ren Konstellationen kann Innovation wertefrei erfolgen? Welche neue Handlungs- und Experimentierr?ume müssen für die Zukunft entwickelt werden? Welches neue Rollenverst?ndnis resultiert daraus für Gestalter*innen?