Forschungsdatenmanagement an der FH Potsdam
Das Forschungsdatenmanagement ist ein elementarer Bestandteil eines jeden Forschungsprojektes im Umgang mit Forschungsdaten. Wir haben Ihnen Hintergrundinformationen, Beispiele für Datenmanagementpl?ne bzw. Tools zu deren Erstellung sowie eine Linksammlung mit externen Schulungs- und Qualifizierungsangeboten zusammengestellt.
Was sind Forschungsdaten?
Kurz gesagt: So gut wie alle Daten, die im Forschungsprozess entstehen, sind Forschungsdaten.
Die DFG liefert eine umfassende Definition: ?Zu Forschungsdaten z?hlen u.a. Messdaten, Laborwerte, audiovisuelle Informationen, Texte, Surveydaten, Objekte aus Sammlungen oder Proben, die in der wissenschaftlichen Arbeit entstehen, entwickelt oder ausgewertet werden. Methodische Testverfahren, wie Frageb?gen, Software und Simulationen k?nnen zentrale Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung darstellen und sollten daher ebenfalls unter den Begriff Forschungsdaten gefasst werden.“ Quelle: DFG (2015): Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten.
Es gibt zahlreiche weitere Definitionen, u. a. von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen.
Forschungsdatenmanagement an der FH Potsdam
Die FH Potsdam unterstu?tzt den Kulturwandel zu mehr Offenheit und Transparenz in Wissenschaft, Forschung und Lehre u. a. durch ihre Leitlinie zum Umgang mit Forschungsdaten. Diese wurde am 04.11.21 erstmalig ver?ffentlicht und am 07.02.24 durch eine aktualisierte Version in den Amtlichen Bekanntmachungen der Hochschule ersetzt. Zurzeit wird an einer begleitenden Handreichung mit Empfehlungen für die spezifische F?cherkultur der FH Potsdam gearbeitet.
- Nr. 466466 - Forschungsdaten-Leitlinie der Fachhochschule Potsdam (PDF, 190.15 KB)Die aktualisierte "Forschungsdaten-Leitlinie der Fachhochschule Potsdam" trat am 08.02.2024 in Kraft und bietet den Forschenden der FHP einen Orientierungsrahmen, der Transparenz, Klarheit und Unterstützung im Umgang mit Forschungsdaten schafft.
Kontakt: Forschung & Transfer
Forschungsdatenmanagement in der Praxis
FAIR-Prinzipien
Das Ziel ist es, für diese Daten gem?? FAIR-Prinzipien eine angemessene Form der Aufbereitung zu finden. FAIR steht für Findable – Accessible – Interoperable – Reuseable. Es geht also um eine langfristige und personenunabh?ngige Auffindbarkeit, Zug?nglichkeit, Nachnutzbarkeit und Nachprüfbarkeit der Daten sowie die Berücksichtigung rechtlicher Aspekte (z. B. Datenschutz). Die Details und Hintergründe zu den FAIR-Prinzipien k?nnen bei der Technischen Informationsbibliothek abgerufen werden.
Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der Fachhochschule Potsdam
Die Satzung wurde am 28.07.2022 ver?ffentlicht und definiert die Grunds?tze der Fachhochschule Potsdam (FHP) zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens.
Eine Aufgabe der FHP ist gem?? Satzung die Vermittlung von Techniken und Methoden wissenschaftlichen Arbeitens an Studierende und den wissenschaftlichen Nachwuchs: Hinweise zur Dokumentation und Archivierung von Forschungsdaten und -ergebnissen finden sich in der Satzung unter dem Punkt 9.
Grundlagen dieser Satzung sind der "Kodex: Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2019), die "Empfehlungen zur wissenschaftlichen Integrit?t" des Wissenschaftsrats (2015) und die Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz zur "Guten wissenschaftlichen Praxis an deutschen Hochschulen" (2013) sowie § 4 Abs. 5 des Brandenburgischen Hochschulgesetztes (BbgHG, 2014).
Forschungsdatenstrategie für das Land Brandenburg
Am 18. Juli 2022 wurde eine gemeinsame Forschungsdatenstrategie für das Land Brandenburg durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Brandenburgische Landeskonferenz der Hochschulpr?sident*innen verabschiedet. Die Strategie unterstützt das Ziel, ein institutionalisiertes und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement an den brandenburgischen Hochschulen zu etablieren.
Hintergrund zum Forschungsdatenmanagement
Erwartungen der F?rderorganisationen
Zunehmend fordern F?rderorganisationen die Auseinandersetzung mit dem Thema Forschungsdaten, z. B. die DFG gem?? Leitfaden für die Antragstellung (siehe DFG-Vordruck 54.01). Darüber hinaus bietet die DFG auf ihrer Webseite weitere Informationen zum Thema und gibt eine Checkliste heraus.
Für die Antragstellung von EU-Projekten müssen Datenmanagementpl?ne i. d. R. als Deliverables innerhalb der ersten sechs Projektmonate eingereicht werden. Doch auch schon im Antrag sollte man sich bereits eing?ngig mit seinen Forschungsdaten besch?ftigen (vgl. Horizon Europe Programme Guide, S. 41ff).
Berücksichtigung in der Finanz- und Arbeitsplanung
Für die zus?tzlich anfallenden Kosten für das Datenmanagement sowie für Nachnutzungsm?glichkeiten der Daten k?nnen oft Mittel bei der Antragstellung von Forschungsprojekten kalkuliert werden. Dies ist in der Regel in den Bekanntmachungen und F?rderrichtlinien angegeben. Anfallen k?nnen z. B. Kosten für Infrastruktur wie Server oder Personal.
Gleichzeitig sollte der Umgang mit Forschungsdaten auch hinreichend in der Arbeitsplanung berücksichtigt werden, z. B. durch die Einplanung von (Teil-)Arbeitspaketen zum projektspezifischen Datenmanagement.
Weitere Informationen
Für weitere Informationen eignen sich übergreifend die Seiten www.forschungsdaten.org, www.forschungsdaten.info sowie fachspezifisch für die Bildungswissenschaften das Portal www.forschungsdaten-bildung.de.
Weitere Hilfestellung bei der Handhabung von Forschungsdaten bietet auch der "PARTHENOS Leitfaden zur "FAIRifizierung" des Datenmanagements und der Erm?glichung der Nachnutzung von Daten".
Datenmanagementplan
Ein Datenmanagementplan (DMP) ist ein geeignetes Mittel, um zu Beginn eines Forschungsprozesses festzulegen, wie Daten dokumentiert, Metadaten und Standards beschrieben sowie Kriterien festgelegt werden, nach denen Daten sp?ter gesichert und verfügbar gemacht werden sollen. Es gibt keine einheitlichen Vorgaben, wie ein Datenmanagementplan aufgebaut sein sollte. Bei Antragstellungen empfiehlt es sich, die Regelungen der jeweiligen F?rderorganisation einzuhalten.
Ein Datenmanagementplan kann kostenlos mit webbasierten Tools und auf die Anforderungen der F?rderorganisationen ausgerichtet erstellt werden. Die FH Potsdam bietet hierfür den Research Data Management Organiser (RDMO), welcher im Rahmen eines DFG-Projektes entwickelt wurde (Zugang mit dem Campus.Account). Auf der RDMO-Webseite finden Sie ein Einleitungsvideo und weitere Hilfestellungen.
Ein Datenmanagementplan sollte neben den Projekteckdaten (Name, F?rderorganisation, F?rderprogramm, Projektleitung mit Kontakt, kurze Projektbeschreibung) in etwa unten stehende Themen ansprechen:
Datensammlung
- Charakteristika der vorhandenen und neu zu generierenden Daten,
- Angaben zur Versionierung, Strukturierung und Qualit?tssicherung,
- Informationen zu einer m?glichen Nachnutzung durch Dritte.
Dokumentation und Metadaten
- Erl?uterungen zum Vorgehen, damit andere verstehen, wie das Datenmanagement erfolgt
- Berücksichtigung von relevanten Metadaten
Auffindbarkeit, Zugriff und Nutzung
- Welche Datentypen werden voraussichtlich wann in welchen Datenarchiven/Repositorien ver?ffentlicht?
- Wie sind diese zu erreichen, welche Lizenz wird vergeben? Werden DOIs vergeben?
- Wie werden Zugriffsrechte für personenbezogene/sensible Daten geregelt?
Aufbewahrung und Erhaltung
- W?hrend und nach der Projektlaufzeit: Welche Datenarten werden nach welchen Kriterien für die Speicherung und Archivierung ausgew?hlt?
- Angaben zur Gesamtgr??e, zur Datenübertragung, zu Backups?
- Was passiert nach der Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren?
Rechtliche und ethische Aspekte
- Bezugnahme auf weitere rechtliche und ethische Aspekte
- Informationen zur Erhebung und Nachnutzung von sensiblen Daten (z. B. bei Forschung an/mit Kindern oder ?lteren Menschen)
Verantwortlichkeiten und Ressourcen
- Aussagen zu Verantwortlichkeiten,
- Informationen zu notwendigen Ressourcen und (erwarteten) Kosten
?bersicht von Schulungs- & Qualifizierungsangeboten
Studierende erstellten im Rahmen des Projektkurses "WBD01b Forschungsdatenmanagement" bei Prof. Dr. Heike Neuroth im Sommersemester 2020 ?bersichten zu Schulungsmaterialien und Qualifizierungsm?glichkeiten.
FDM-Team
Das FDM-Team der FHP versteht sich als zentrale Anlaufstelle für alle Belange rund um das Thema Forschungsdatenmanagement.
Koordiniert von der Zentralen Einrichtung Forschungs- und Transferservice (ZEFT) engagieren sich im FDM-Team Mitglieder verschiedener Struktureinheiten der FHP und vernetzen wissenschaftliche sowie wissenschaftsunterstützende Akteur*innen der Hochschule bei der Organisation und dem Management von Daten. Dazu geh?ren zum Beispiel strategische, rechtliche, ethische und technische Aspekte zum Umgang mit Forschungsdaten.
Damit leistet das FDM-Team einen zentralen Beitrag zur Umsetzung der "Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der Fachhochschule Potsdam" und der "Forschungsdaten-Leitlinie der Fachhochschule Potsdam".
Aktuell k?nnen wir Ihnen in folgenden Bereichen helfen:
- Unterstützung bei der Formulierung von Aussagen zur Handhabung von Forschungsdaten in Forschungsantr?gen, hierfür halten wir Textbausteine und Formulierungsvorschl?ge bereit
- Beratung zu Forschungsdatenmanagement im Kontext von Datenschutz bzw. ethischen Fragestellungen
- Bereitstellung eines Tools für die Erstellung von Datenmanagementpl?nen: Research Data Management Organiser (RDMO)
- Beratung bei der Aufstellung von Datenmanagementpl?nen
- regelm??ige Informationsbereitstellung von Neuerungen im Forschungsdatenmanagement, z. B. neue Anforderungen von Mittelgebenden, neue Publikationen etc.
Anfragen k?nnen gestellt werden über die E-Mail-Adresse forschungsdaten@fh-potsdam.de.