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Forscherwelt Blossin

Woraus besteht Feuer? Wer legt eigentlich fest, was die W?rter bedeuten? Warum drehen sich die Windr?der? Was ist Unendlichkeit? Kinder stellen viele Fragen nach Gründen, nach Ursachen und sind von Natur aus wissbegierig.

Junge sitzt vor einer Wand, über seinem Kopf sind Fragezeichen und eine leuchtende Glühbirne illustriert
? AdobeStock/artmim
Startdatum:
Typ:
Forschungsprojekt
Transferprojekt
Kooperationspartner:
  • Dr. Salman Ansari
  • Marion Bohn
  • Detlef Diskowski
  • IFFE e.V.
  • Jugendbildungszentrum Blossin e.V.
  • Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
  • LISUM Berlin-Brandenburg
  • Arbeitsstelle GOrBiKS-Transfer

Der Hintergrund

Woraus besteht Feuer? Wer legt eigentlich fest, was die W?rter bedeuten? Warum drehen sich die Windr?der? Was ist Unendlichkeit? Kinder stellen viele Fragen nach Gründen, nach Ursachen und sind von Natur aus wissbegierig. Besonders intensiv ist ihr Forschungsinteresse in der "echten Welt", jenseits der p?dagogischen Schutzglocke von Kita und Schule. Die Natur ist für Kinder kein ?sthetisches Refugium, sondern ein Laboratorium zum Forschen und Experimentieren. In der freien Natur ?ffnet sich den Kindern die Welt mit all ihren R?tseln, Geheimnissen und Sch?nheiten. Sie wirkt stimulierend auf die Sinne und die Imagination, regt spontane Prozesse des kreativen Erforschens und Entdeckens an. Der natürliche Antrieb zu gestalten und zu formen, zu erkennen und nachzudenken wird in einer solchen Umgebung dominant. 

Eine moderne Explorations- und Reflexionskultur ist als bildungspolitisches Ziel Grundlage der Bildungspl?ne aller Bundesl?nder. Dennoch kommt die F?rderung von selbstst?ndigem Forschen, kritischem Denken und kreativer Ideenfindung im p?dagogischen Alltag von Kinderg?rten, Horten und Schulen h?ufig zu kurz. Damit Kinder ihre Neugier behalten, damit sie Begründungszusammenh?nge besser erkennen und ihre kognitive Leistungsf?higkeit auf neue Fragen und Probleme anwenden k?nnen, brauchen sie zum einen eine anregende Umgebung – eine Umgebung mit Aufforderungscharakter.

Zum anderen ist eine p?dagogische Interaktion n?tig, die das Nachdenken provoziert und gleichzeitig das Vertrauen in die eigene Vernunft st?rkt. Wie diese Interaktion von Lehrer*innen und Erzieher*innen bestm?glich gestaltet werden kann, liegt nicht auf der Hand; es drückt sich hierin p?dagogische Kunst und p?dagogisches Handwerk aus. Im Grunde ist die Beantwortung dieser Frage Ergebnis eines best?ndigen Forschungsprozesses für alle P?dagog*innen. 

P?dagog*innen darin zu unterstützen, mit den Kindern zusammen anspruchsvolle gemeinsame Forschungs- und Nachdenksituationen zu schaffen und sich selbst auf den Forschungsprozess zu begeben, um herauszufinden, wie Kinder lernen, ist Auftrag der Forscherwelt Blossin.

Die Bedeutung einer kognitiv anregenden Interaktion (sustained shared thinking [1]) im gemeinsamen Forschungsprozess zwischen Kindern und P?dagog*innen als Basis einer exzellenten Früherziehung ist wissenschaftlich belegt. Breit angelegte Studien in Gro?britannien zeigen, dass "Phasen von gemeinsam geteilten Denkprozessen eine notwendige Voraussetzung besonders effektiver Früherziehung" sind. [2] Dieser Befund fügt sich in den gegenw?rtigen Erkenntnisstand der Bildungsforschung, nach dem die Unterstützung, Anregung und Herausforderung der Konstruktionsleistungen der Kinder durch die P?dagog*innen als grundlegend für den Wissenserwerb angesehen werden. [3]

Idee

Die Forscherwelt Blossin, mit ihrer Innen- und ihrer Au?enwelt, ist ein au?erschulischer Lernort des Spielens, des Erkundens, des Entdeckens, des Staunens und Fragens für Kinder im sp?teren Kindergarten- und Grundschulalter – wie auch für ihre P?dagog*innen. Fachleute erarbeiten gemeinsam mit Kindern und P?dagog*innen Modellsituationen, in denen in einer community of inquiry, einer Forschergemeinschaft aus Kind und p?dagogischer Fachkraft, Methoden des wissenschaftlichen Nachdenkens erprobt werden k?nnen: Beobachten, Experimentieren und Begriffsbestimmung, logisches Argumentieren, Gedankenexperimente und das Herstellen von Zusammenh?ngen. In den Forschungsprozessen greifen P?dagog*innen die aktuellen individuellen Themen, Fragen und Interessen, das Vorwissen und die Ziele der Kinder auf und unterstützen sie darin. Ausgehend von Beobachtungen und Gespr?chen mit den Kindern setzen sie Impulse, die den Erkenntnis- und Gestaltungsprozess der Kinder und der P?dagog*innen individuell f?rdern.


[1] "Man spricht von gemeinsam geteilten Denkprozessen (sustained shared thinking), wenn zwei oder mehr Individuen zusammen einen gedanklichen Weg einschlagen, um ein Problem zu l?sen, ein Konzept zu konkretisieren, eine Aktivit?t zu bewerten, eine Geschichte weiterzuerz?hlen usw. Beide Parteien müssen zu diesem Denkprozess beitragen und das jeweilige Verst?ndnis über ein Problem bzw. einen Sachverhalt entwickeln und erweitern." Sylva, K. u. a., The Effective Provision of Pre-School Education Project – Zu den Auswirkungen vorschulischer Einrichtungen in England. In: Faust, G. u.a. , Anschlussf?hige Bildungsprozesse im Elementar- und Primarbereich, Bad Heilbrunn, 2004, S. 154.
[2] Ebd.
[3] K?nig, Anke: P?dagogik der frühen Kindheit. In: Coelen, Thomas, Otto, Hans-Uwe: Grundbegriffe der Ganztagsbildung, Wiesbaden, 2008.

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