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Pressemitteilung

Umgang mit Forschungsdaten vereinheitlichen: Verbundprojekt liefert Impulse für die Umsetzung

Abstrakte Darstellung von Datenstr?men

In Forschungsprojekten fallen gro?e Datenmengen an – h?ufig in Form von Tabellen, Messwerten und Umfragen. Diese liegen zunehmend digital vor, der Zugriff erfolgt von Partner*innen innerhalb und au?erhalb der Hochschulen. Um die Informationen langfristig auffindbar und nutzbar zu machen, haben die TH K?ln, die FH Potsdam und die Hochschule Darmstadt Handlungsempfehlungen für ein abgestimmtes und effizientes Forschungsdatenmanagement erarbeitet.

Das Forschungsdatenmanagement umfasst alle Ma?nahmen, damit Daten so aufbereitet werden, dass die an einem Forschungsprojekt Beteiligten, aber auch Externe die Informationen nachvollziehen und gegebenenfalls weiterverarbeiten k?nnen. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt es sich, sogenannte Datenmanagementpl?ne (DMP) zu erstellen. ?Deren Akzeptanz und Nutzung ist jedoch zu gering. Die Forschenden sehen darin, sofern sie diese überhaupt kennen, eher einen Mehraufwand, die Vorteile werden bisher unzureichend kommuniziert. Mit unserem Vorhaben wollen wir dazu beitragen, dies zu ?ndern“, erkl?rt Prof. Dr. Mirjam Blümm vom Institut für Informationswissenschaft und dem Advanced Media Institute der TH K?ln.

Datenmanagementpl?ne legen fest, wie Wissenschaftler*innen, Kooperationspartner*innen und F?rdermittelgeber*innen mit Forschungsdaten w?hrend der gesamten Projektlaufzeit und darüber hinaus umgehen sollen. Des Weiteren beschreiben sie Methoden und Werkzeuge, um Daten auffindbar, zug?nglich, interoperabel und nachnutzbar zu machen. Die Umsetzung dieser Pl?ne stellt die Hochschulen vor Herausforderungen, wie Prof. Dr. Heike Neuroth von der FH Potsdam erl?utert: ?Forschende kritisieren, dass die formalen und inhaltlichen Anforderungen an die Dokumentation nicht auf ihre fachspezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Hinzu kommt, dass insbesondere die praxisrelevanten Disziplinen an Hochschulen wie Design, frühkindliche Bildung oder Rettungsingenieurwesen nur auf wenig etablierte Infrastrukturen und Standards zurückgreifen k?nnen. Für die Anwender*innen gibt es bisher zu wenig Best Practices.“ Zudem h?tten die bob体育平台官网den aus Industrie, Verwaltung und Kultur teilweise eigene Anforderungen und auch Vorbehalte gegenüber der Ver?ffentlichung von Daten.

Interviews liefern Erkenntnisse über Anforderungen und Herausforderungen
Um L?sungen zu finden, wurden im Verbundprojekt ?SAN-DMP“ die Anforderungen von Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Fachhochschulen (FH) an das Datenmanagement untersucht. Ziel war es, Umsetzungsszenarien und Handlungsempfehlungen für die Implementierung von DMP als wesentliches Werkzeug zur Unterstützung des FDM zu erarbeiten. Dazu wurden zun?chst bestehende Dokumentationen, Vorlagen und Handlungspraktiken recherchiert und qualitative, leitfadengestützte Online-Interviews mit neun Gruppen durchgeführt. Die Befragten waren Praxispartner*innen aus den Bereichen Wirtschaft, Medien und Kultur, (inter-)disziplin?r Forschende, Lehrende und Studierende sowie Expert*innen aus der Forschungsunterstützung – hierzu z?hlen Bibliothek, Rechenzentrum / IT-Abteilung und Forschungsservice / -beratung.

Handlungsempfehlungen für ein wirkungsvolles Forschungsdatenmanagement
Das Team erarbeitete daraufhin drei Szenarien, die den Umgang mit Datenmanagementpl?nen an HAW und FH in 15 Jahren darstellen. Das Spektrum der eingesch?tzten Lage reicht dabei von gar nicht bis hin zu umfangreich angenommenen Ma?nahmen durch die Anwender*innen. Ausgehend von diesen Perspektiven wurden Handlungsempfehlungen entwickelt, um die Sichtbarkeit, Akzeptanz und Nutzung von DMP zu f?rdern. Die handlungsunterstützenden Vorschl?ge richten sich an Forscher*innen, Forschungsf?rderung, Hochschulleitungen sowie F?rderinstitutionen.
?Indem Wissenschaftler*innen offene Dateiformate nutzen, k?nnen sie dabei helfen, eine unterstützende Datenkultur zu etablieren und neue Projektideen für die Arbeit mit den erhobenen Daten zu entwerfen. Darüber hinaus sollten bob体育平台官网stellen für die Beratung rund um das FDM eingerichtet werden. Wir empfehlen au?erdem, Richtlinien zu entwickeln und Pilotprojekte zu initiieren, um hilfreiche Praktiken zu etablieren und zu verstetigen. Schlie?lich spart es Zeit, Aufwand und Kosten, Daten strukturiert abzulegen, Zust?ndigkeiten frühzeitig zu kl?ren sowie Daten nachvollziehbar zu erheben, zu dokumentieren und datensicher zu speichern“, so Prof. Dr. Stefan Schmunk von der Hochschule Darmstadt abschlie?end.

?ber das Projekt
Das Forschungsprojekt ?SAN-DMP: Sichtbarkeit, Akzeptanz und Nutzung von Datenmanagementpl?nen für FHs und HAWs“ wurde unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Mirjam Blümm vom Institut für Informationswissenschaft / Advanced Media Institute der TH K?ln, Prof. Dr. Heike Neuroth von der Fachhochschule Potsdam und Prof. Dr. Stefan Schmunk von der Hochschule Darmstadt durchgeführt. Die Laufzeit betrug ein Jahr. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) f?rderte das Projekt im Rahmen des Programms ?Nachnutzung und Management von Forschungsdaten an Fachhochschulen“ mit rund 190.000 Euro.

Publikation
Mirjam Blümm et al. (2023): Datenmanagementpl?ne an Fachhochschulen / Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Eine Bestandsaufnahme und Empfehlungen (Schriften zur Informationswissenschaft; Bd. 77) ISBN 978-3-86488-193-0

Begleitmaterialien zur Publikation finden sich unter: https://doi.org/10.5281/zenodo.8321470

Die Hochschulen
Innovativ, zukunftsorientiert und praxisnah: Die Welt von morgen mitzugestalten, daran arbeitet man an der Fachhochschule Potsdam in Lehre, Praxis und Forschung.
In den fünf Fachbereichen Sozial- und Bildungswissenschaften, STADT I BAU I KULTUR, Bauingenieurwesen, Design und Informationswissenschaften lernen und forschen mehr als 3.600 Studierende. Die drei strategischen Profillinien ?Digitale Transformation – Urbane Zukunft“, ?Gesellschaft bilden“ und ?Entwerfen · Bauen · Erhalten“ adressieren fachbereichsübergreifend gesellschaftliche Herausforderungen und Fragen an die Zukunft. Dafür werden, gemeinsam mit Partner*innen in der Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg sowie dem In- und Ausland, vielseitige Ideen und innovative L?sungen entwickelt.

Die Hochschule Darmstadt (h_da) ist eine der gr??ten Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) in Deutschland. Sie bietet über 60 Studieng?nge für rund 16.000 Studierende an. Angewandte Forschung und Entwicklung spielen an der h_da eine zentrale Rolle, was sich unter anderem in ihrem Promotionsrecht in den Forschungsschwerpunkten Nachhaltigkeitswissenschaften, Angewandte Informatik und Soziale Arbeit und zugleich unter anderem in der Vielzahl an nationalen und internationalen Forschungsaktivit?ten ausdrückt.


Die TH K?ln z?hlt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 25.000 Studierende in etwa 100 Bachelor- und Masterstudieng?ngen eingeschrieben. Die TH K?ln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplin?res Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivit?ten machen uns in vielen Bereichen zur gesch?tzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin.