Pressemitteilung
Kooperationsprojekt: Studierende am Puls der Energiewende
Energiewende schon im Studium begleiten: Studierende des Fachbereichs Bauingenieurwesen der Fachhochschule Potsdam arbeiten im Rahmen einer Kooperation mit dem Landesbetrieb Stra?enwesen Brandenburg (LS) an einer Machbarkeitsstudie zum Thema ?Die energieautarke Stra?enmeisterei – Chancen und M?glichkeiten“.
Erarbeitet wird ein Konzept zur Machbarkeit in Bezug auf die energieautarke Versorgung. Zur Umsetzung des Projekts und zur Vertiefung praktischen Wissens wurden zwei Ortsbegehungen organisiert. Studierende besuchten die Stra?enmeisterei Bad Belzig und das Energiewendelabor in Ketzin/Havel. Die E.DIS-Gruppe erm?glichte als Gastgeberin die Besichtigung einer Biogasanlage mit Biogasaufbereitung und Biomethannetzeinspeisung, die in Flex-Betriebsweise betrieben werden; einer Photovoltaik-Anlage sowie einer Kleinwindanlage zur Eigenstromversorgung der Biogasanlage. Au?erdem konnten sich die Teilnehmer*innen über die geplante Errichtung eines Arealw?rmenetzes zur Nutzung von ?berschussw?rme der Blockheizkraftwerke (BHKW) informieren. Der Bürgermeister der Stadt Ketzin/Havel, Bernd Lück, der auch pers?nlich die Besichtigung begleitete, lud im Anschluss in den Bürgersaal zu einem gemeinsamen Austausch.
Das Ziel des Projekts ist es, ein Konzept mit mehreren Varianten oder mehreren Stufen zu entwickeln, wie eine energetische Versorgung von Stra?enmeistereien des Landesbetriebs Stra?enwesen Brandenburg (LS) künftig ausgestaltet werden kann. Dabei sollen unterschiedliche Arten und Weisen der Energieerzeugung, -versorgung und -speicherung beleuchtet sowie m?gliche Kombinationen erarbeitet werden. Die Studierenden wurden dazu in mehrere Gruppen eingeteilt, die sich mit folgenden Themenbereichen besch?ftigen
- Photovoltaik und Solarthermie einschlie?lich Umwandlung von Solarstrom in W?rmeenergie zur Warmwassererzeugung, Speicherung von Solarstrom in virtuellen Speichern
- Blockheizkraftwerke einschlie?lich Biogasanlagen, Holzpellet- u. Holzhackschnitzelanlagen etc.
- Wasserstoffgewinnung bzw. -erzeugung einschlie?lich Speichermedien und Wasserstoffantriebe für Kraftfahrzeuge
- Methangewinnung durch Strom (z. B. Solarstrom) / Gewinnung von Porolysegas, Speicherung bzw. Einspeisung des Gases und Gasantriebe für Kraftfahrzeuge / Gasmotoren
- Kleinwindkraftanlagen, M?glichkeiten zum Einsatz von Wasserkraft einschlie?lich Speichermedien, Geothermie-Anlagen
- Kombination von Erzeugerarten der Aero-, Geo-, und Hydrothermie in Hybridanlagen mit anteiligen fossilen Energietr?gern
- Recherche zu gesetzlichen und rechtlichen Grundlagen für die Erzeugung und Speicherung von erneuerbaren Energien
Die Ergebnisse der studentischen Arbeiten sollen eine Grundlage für die weitere Planung der Liegenschaften bilden und in die Umsetzung einflie?en. Das laufende Projekt tr?gt dazu bei, dass der Ausbau von Infrastruktur und erneuerbarer Energien im wissenschaftlichen Kontext neu gedacht und für das Land Brandenburg realisierbar konzipiert wird.
Der Vorsitzende des Vorstands des Landesbetriebs Stra?enwesen, Edgar Gaffry, betonte: ?Der Landesbetrieb Stra?enwesen setzt sich für Energieeffizienz und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ein. Insofern kooperieren wir gerne mit der Fachhochschule Potsdam, mit der uns schon eine langj?hrige Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Ingenieur*innen im Stra?enbauwesen verbindet. Wir freuen uns auf die Konzepte, die von den Student*innen entwickelt werden. Diese unterstützen uns bei der praktischen Umsetzung von Projekten zur Gewinnung von Strom und W?rme aus erneuerbaren Quellen für den Energiebedarf in den Stra?enmeistereien.“
?Ein ingenieurwissenschaftliches Studium macht immer dann besonders Spa?, wenn man echte Fragestellungen aus der Praxis begleiten kann“, so Prof. Dr.-Ing. Bernd Schweibenz, Professor für Baubetrieb und Baumanagement an der FH Potsdam. Als Leiter des Projekts unterstrich er den hohen Gewinn der Kooperation nicht nur für Lehre und Forschung, sondern auch den aktuellen Realit?tsbezug: ?Wir stehen bei dem Thema Energiewende vor vielen Herausforderungen. In diesem Projekt k?nnen wir mit Studierenden an konkreten L?sungen arbeiten, was einen hohen Lerneffekt hat und gleicherma?en unserem Kooperationspartner zugutekommt.“
Eine Abschlusspr?sentation des Projektes ist für Anfang 2023 in Planung.