Pressemitteilung
Fachpublikation ?Kritik der Digitalit?t“ gibt Einblick in die aktuelle Debatte
Im Fachbuch ?Kritik der Digitalit?t“ vom Wissenschaftsverlag Springer VS gibt Prof. Dr. Jan Distelmeyer der Fachhochschule Potsdam anhand konkreter Beispiele einen ?berblick über grunds?tzliche Fragen von Medialit?t und Digitalit?t und stellt Interface-Analysen als neue Strategie der Medienwissenschaft vor.
Was derzeit als ?die Digitalisierung“ bezeichnet und weiterentwickelt wird, zeichnet sich durch eine besondere Komplexit?t aus: durch die programmatische Verschaltung von beobachtbaren und unbeobachtbaren Prozessen. Unsichtbare Prozesse in und zwischen Computern sind mit Erscheinungsformen und spürbaren Auswirkungen dieser internen Programm- und Prozessorleistungen wechselseitig verbunden. Aktuelle Debatten um z. B. Datenschutz, Filterblasen, ?Künstliche Intelligenz“ und Corona-Apps zeugen davon. Prof. Dr. Jan Distelmeyer, Professor im Kooperationsstudiengang Europ?ische Medienwissenschaft der FH Potsdam und der Universit?t Potsdam, reagiert in seiner Publikation auf diese Entwicklungen, indem er vorschl?gt, diese komplexen Beziehungen mithilfe der Konzepte ?Interface“ und ?Leiten“ zu erschlie?en.
Als medien- und kulturwissenschaftliche Kategorie meint Digitalit?t die Gesamtheit und Eigenart der Bedingungen und Folgen elektronischer Digitalcomputer. In seinem Buch geht der Autor auf die Frage ein, wie Digitalit?t verstanden und zum Gegenstand einer Kritik werden kann, die Analyse und Beurteilung verbindet. Daraus resultierende Probleme, die Komplexit?t und die Verborgenheit der laufenden Prozesse zu verstehen, die auch als ?berforderungen viel über das Ph?nomen ?der Digitalisierung“ erz?hlen, werden vom Autor bewusst angenommen. Nicht trotz, sondern mit ihnen schl?gt er ein Konzept von Kritik vor, das die eigene Beteiligung an den untersuchten Ph?nomenen berücksichtigt.
Mit den Konzepten ?Interface" und ?Leiten" entwickelt Prof. Dr. Distelmeyer die Strategie von Interface-Analysen, um den Komplex der Digitalisierung analytisch zu erschlie?en. Interfaces wirken als Schnittstellen in und zwischen Computern sowie zwischen Menschen/K?rpern und Computern. Interfaces leisten Vermittlungsprozesse für und als Computerarbeit – sie leiten. Dabei verbindet der Begriff zwei wichtige Ebenen: das technische Leiten und das soziale bzw. ideologische Leiten. Am Beispiel des Smartphones zeigt der Autor, wie diverse Interface-Prozesse zusammenwirken und neue Beziehungen zwischen Menschen und Computertechnologie aufbauen. Der Siegeszug des Smartphones ?ndert auch grunds?tzlich die Beziehungen zu und das Verst?ndnis von Computern.
Der Studiengang
Europ?ische Medienwissenschaft (B.A. und M.A.) ist ein Kooperationsstudiengang der Fachhochschule Potsdam und der Universit?t Potsdam. Die Verschr?nkung von Theorie und Praxis ist in Deutschland einmalig, weil sie als gleichberechtigte Kooperation die Philosophische Fakult?t der Universit?t und den Fachbereich Design der Fachhochschule verbindet.
Der Autor
Prof. Dr. Jan Distelmeyer lehrt Geschichte und Theorie der technischen Medien im Kooperationsstudiengang Europ?ische Medienwissenschaft der Fachhochschule Potsdam und der Universit?t Potsdam.
Weitere Informationen zum Buch: https://www.springer.com/de/book/9783658313661
Leseprobe (Kapitel 1): https://www.springerprofessional.de/digitalitaet-und-kritik/18752876?fulltextView=true