F¨¹r die Betonkanu-Regatta entwarfen, planten und konstruierten Studierende aus den Studieng?ngen Architektur und St?dtebau, Bauingenieurwesen sowie Design im Rahmen eines InterFlex-Seminars zwei schwimmf?hige Kanus. Bei der Regatta am 11. Juni traten sie mit den Kanus ?abgetaucht¡° und ?al masa¡° im Wettkampf an. Letzteres wurde aufgrund seiner Diamantform mit dem 2. Platz in der Kategorie Gestaltung ausgezeichnet. F¨¹r das T-Shirt-Design mit Teamlogo erhielten die Studierenden der FH Potsdam den ersten Platz. Im Wasser setzte sich die Hochschule f¨¹r Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig bereits zum dritten Mal in Folge durch und entschied die Rennen f¨¹r sich. Das fantasievollste Kanu hatte die Universit?t Hannover, f¨¹r die nachhaltigste Baukonstruktion wurde die Eidgen?ssische Technische Hochschule Z¨¹rich ausgezeichnet. An den Start gingen insgesamt rund 80 Teams aus 30 Institutionen.

Studentin Tamara Maux berichtet aus Sicht der Studierenden der FH Potsdam ¨¹ber die Erfahrungen des gemeinsamen Kanubaus und die Regatta:

Wie der Ph?nix aus der Asche, nur als Pelikan

20 Jahre sollte es dauern, bis die FH Potsdam in Form eines Pelikans die Betonkanu Regatta unter tosenden Applaus und Auszeichnungen verl?sst. 

Die Betonkanu-Regatta ist ein internationaler Hochschulwettbewerb der alle zwei Jahre stattfindet. Studierende designen und bauen innerhalb eines Kurses ein Kanu aus Beton, hieven es dann auf der Regatta ins Wasser, um es im Wettbewerb gegeneinander in Zweierteams zu paddeln. 

Bei der diesj?hrigen bunten Mischung kamen sich die Studieng?nge Architektur und St?dtebau, Bauingenieurwesen und Design n?her. Diese feierliche Zusammenf¨¹hrung lie? keinen Raum f¨¹r Zimperlichkeiten, aber f¨¹r viele Vorurteile und studiengangsspezifische Mutma?ungen. Wenn man die Bauingenieur*innen befragte, lie?en sich die Designer*innen kaum bis gar nicht beim Kanubau blicken und es wurde gemunkelt, ob diese ¨¹berhaupt etwas tun ¨C auch aus Mangel an Instagram-Accounts konnte ¨¹ber deren Arbeit nur gemutma?t werden. W?hrend die Bauingenieur*innen laut der Designer*innen nicht genug Mu?e hatten, sich ¨¹ber Konzepte und Design im Vorfeld Gedanken zu machen und praktisch v?llig ¨¹bereilt den Beton an den H?nden kleben hatten. Eines hatten die Beteiligten aber gemeinsam: Expertise in ihrem Bereich, Ideen, Kreativit?t und sich nicht zu schade zu sein, die Extrameile zu gehen. In einem Semester wurde etwas erschaffen, wof¨¹r manche Hochschulen zwei Semester veranschlagen, sogar seit mehreren Jahren vom selben Professor betreut und so auch die Betonformeln weiterentwickelt werden. Wir entschieden uns als PeliKanus am Wettbewerb teilzunehmen ¨C als ?berflieger. Daraus sind sowohl ein sch?nes dezentes Logo und ein furchteinfl??endes Key-Visual durch die Designer*innen entstanden. Unsere Bauingenieur*innen haben w?hrenddessen zwei Kanus f¨¹r den Wettbewerb mit ihren eigenen Betonmischentw¨¹rfen gebaut. Als Underdogs und Rohdiamanten haben wir ein Kanu ?al masa¡° genannt (arabisch f¨¹r Diamant), welches auch als solcher von den Designer*innen designt worden ist. Das zweite Kanu ?abgetaucht¡° hatte eine traditionelle Kanuform und bestach durch stolze 160 Kilogramm.

Am 09. Juni sind wir zum Regattawochenende am Beetzsee in Brandenburg an der Havel angereist mit 41 anderen Teams. Der Donnerstagabend wurde genutzt um unsere Sticker mit Logo und Key-Visual unter den anderen Teams zu verteilen, Sympathien aufzubauen und Flagge zu zeigen. Am Freitag wurde es ernst und die Boote wurden durch die Jury abgenommen, gewogen und gemessen. Ein Exemplar des von den Designer*innen entworfenen T-Shirts musste ebenfalls an die Jury ¨¹bergeben werden und sollte bei der Abendveranstaltung noch einmal pr?sentiert werden. Der Tag wurde f¨¹r abschlie?ende Trainingseinheiten genutzt und nach dem gemeinsamen Abendbrot wurde uns er?ffnet, dass die T-Shirts nicht nur pr?sentiert werden m¨¹ssen, sondern dass es wohl auch je Team und Pr?sentation richtige Showeinlagen dazu g?be. Wir mussten nun kollektives Schunkeln, Choreografien mit selbstgebastelten Utensilien, gesungene Lieder und einstudierte Mono- und Dialoge ¨¹ber uns ergehen lassen, wohlwissend, dass wir unvorbereitet waren. Max und Tamara, die im dynamischen Duo die Vorstellung ¨¹bernehmen sollten, schlenderten so l?ssig wie m?glich auf die B¨¹hne mit einem selbstgeschriebenen Gedicht im Gep?ck. R¨¹ckblickend schieden sich die Geister bei der Qualit?t des Gedichts, es waren sich jedoch alle einig, dass das mit Siebdruck selbstbedruckte T-Shirt und die sympathische Vortragsweise inklusive des kleinen improvisierten Mobs vor der B¨¹hne mit Flaggen und aufgeblasenen Pelikanen, viele neue FH Potsdam-Anh?nger*innen gewonnen hat. Bei der Verk¨¹ndung des Siegers des T-Shirt-Wettbewerbs lies der Moderator verlauten, dass es durch die Stimmen der Jury und der anderen Teams einen eindeutigen Sieger gegeben hat ¨C die PeliKanus. Wir st¨¹rmten die B¨¹hne mit G?nsehaut an den Armen und Schlachtrufen im Hals. Der erste Sieg des Wochenendes war eingefahren, der Bann gebrochen ¨C die FH Potsdam hatte nach 20 Jahren eine Disziplin bei der Betonkanu Regatta gewonnen! Am Samstagmorgen wurden das Damenzweier mit Maria und Tamara im Kanu ?abgetaucht¡° direkt um 08:40 Uhr aufs Wasser geschickt f¨¹r das erste Rennen der PeliKanus. Die anderen Teammitglieder lie?en sich aber nicht von der fr¨¹hen Morgenstunde abhalten und erschienen vollz?hlig mit Flaggen, Megafon und Schlachtrufen an der Regattastrecke. In Ihrer Startgruppe belegte das Frauenkanu leider nur den dritten Platz und kam nicht in die n?chste Runde. Das Frauenteam des ?al masa¡° mit Neele und Celina hingegen, bestritt erfolgreich die Vor- und Zwischenl?ufe und schied knapp vor dem Halbfinale trotz einer unglaublichen Performance aus. Mit den jubelnden Rufen der PeliKanus wurden unsere Frauenteams empfangen und vom Wasser abgeholt. Die beiden Herrenteams mit Max und Thore im ?abgetaucht¡° und Colja und Konsti im ?al masa¡° erpaddelten sich mit schnellem Zug Ihre Pl?tze von den Vorl?ufen in die Zwischenl?ufe. Ein Kommentar eines Fans zur Leistung von Konsti: ?Du hast nicht das Boot bewegt, du hast den See bewegt!¡°. Das Kanu ?abgetaucht¡° schied unter tosendem Applaus leider in den Zwischenl?ufen aus, jedoch mit einer fantastischen pers?nlichen Bestzeit f¨¹r die Paddelboys Max und Thore! Colja und Konsti man?vrierten ihr Diamantboot erfolgreich ins Halbfinale und sorgten noch einmal f¨¹r Herzrasen und heisere PeliKanus. Das Viertelfinale wurde dennoch leider verpasst, aber nicht die st¨¹rmischen Umarmungen und Gl¨¹ckw¨¹nsche des eigenen Teams! Am Nachmittag wurden neben den Sieger*innen des sportlichen Wettkampfes auch die Preise f¨¹r das leichteste Kanu, die nachhaltigste Bootskonstruktion und f¨¹r die freie Klasse mit der fantasievollsten Konstruktion ¨¹bergeben. Das ?al masa¡° und sein einzigartiges Design belegte den zweiten Platz im Bereich Gestaltung und verschaffte uns noch einmal einen Platz auf dem Treppchen!

Wir k?nnen also zur¨¹ckschauen auf einen fantastischen Sports- und Kampfgeist unserer Paddler, einem zweiten Platz in der Kategorie Gestaltung und einen sagenhaften ersten Platz f¨¹r unser T-Shirt-Design! Es war ein ereignisreiches Wochenende, bei dem sich unsere Fachbereiche endlich Arm in Arm lagen - zusammen geschrien und gepaddelt haben. Wir waren laut, wir waren pr?sent, wir waren ein TEAM! PELI- KANUS!