Auslandssemester an der Università di Bologna – Bachelor Architektur und St?dtebau
Lena studiert an der FHP Architektur und St?dtebau (B. A.). Hier berichtet sie von ihrem Auslandssemester an der Partnerhochschule Università di Bologna im Wintersemester 2022/23.
Lenas Erfahrungen
Die Entscheidung
Italien habe ich schon immer geliebt und die M?glichkeit dort einmal für ein Semester zu leben und zu studieren war in meinen Augen einfach die Chance das Land richtig kennenlernen zu k?nnen. Au?erdem bin ich der Meinung, dass es sich gerade in der Architektur lohnt, über den Tellerrand zu blicken. Neue Herangehensweisen, Sichtweisen und Stile. Andere Programme, Gesetze und Herausforderungen … Ich wollte nochmal einen anderen Blick auf die Architektur bekommen.
Und unabh?ngig vom Studieren ist das Leben im Ausland auf Zeit einfach etwas, an dem man echt w?chst und viel über sich selbst lernt.
Die Vorbereitungen
Die Kommunikation mit der Hochschule im Vorhinein war ganz okay. Eigentlich konnte ich alle Fragen immer gut kl?ren und jemanden erreichen, der helfen konnte. Auch die Bewerbung, die ich am Ende einreichen sollte, war unkompliziert. Ich wurde einfach direkt angenommen und habe alle Unterlagen bekommen, die ich brauchte. Manchmal waren die Dinge etwas unklar, aber ich habe gemerkt, dass man nur nachfragen muss, um immer sofort eine Antwort zu bekommen.
Ich habe ein Jahr vorher mit dem Italienisch Lernen angefangen, aber nur so halbherzig. Theoretisch hatte ich A2-Niveau erreicht, konnte aber keinen Satz sagen.
Die Anreise mit dem Zug ist echt entspannt, da man zwischen Berlin und Bologna nur einmal in München umsteigen muss und insgesamt nur 15 Stunden unterwegs ist.
Die Unterkunft
Eine Wohnung zu finden, ist in Cesena nicht leicht. Ich habe es zum Glück geschafft, im Vorhinein eine Wohnung zu organisieren. Ich lebte in einer WG mit drei Italiener*innen. Ich habe das Gefühl, dass das Konzept der Zweck-WG hier sehr verbreitet ist. In einer solchen bin ich leider auch gelandet, aber im Gro?en und Ganzen kann ich mich nicht beklagen.
Meine Wohnung habe ich bei subito.it gefunden (vergleichbar mit Kleinanzeigen). Aber viele Wohnungen werden über Facebook-Gruppen vermittelt. Einfach Stichw?rter wie ?affittasi“, ?stanze“ und ?Cesena“ suchen, und man findet die richtigen Gruppen.
Es gibt auch Wohnheime für Studierende, aber ich glaube da muss man sich früh ankündigen, um einen Platz zu bekommen.
Das Studium an der Hochschule
Der Campus hier ist nicht sonderlich gro?. Das Semester umfasst hier circa 60 Studierende in der Architektur. Es ist also sehr verschult, was bedeutet, dass sich alle sehr gut untereinander kennen. Insgesamt gibt es hier sehr wenige Erasmus-Studierende.
Es gibt hier auch ein Studio für die Architektur-Studierenden wie an der FH Potsdam. Viele Vorlesungen finden tats?chlich auch dort statt. Aber die meiste Zeit wird hier am Entwurf gearbeitet. Der Campus schlie?t t?glich um 19 Uhr und bleibt auch am Wochenende geschlossen. Es gibt allerdings zahlreiche Bibliotheken, die l?nger aufhaben, sowie Arbeitsr?ume, die in der Stadt verteilt sind, und nur für Studenten sind. Dort kommen dann Studierende aus allen Fachbereichen zusammen.
Es gibt hier kein Angebot an Kursen auf Englisch. Ich habe hier einen sehr guten Italienisch A2 Kurs belegt und bin jetzt deutlich besser als zu Beginn, was natürlich vor allem daran liegt, dass ich hier gezwungenerma?en oft Italienisch sprechen musste und es auch immer geh?rt habe.
Mein Entwurfskurs war ein Restaurierungsprojekt (das ist der regul?re Entwurf des siebten Semesters). Daneben hatte ich noch das Fach ?sthetik und meinen Sprachkurs. Am Ende des Semesters habe ich noch einen zwei Wochen langen Fotografiekurs belegt.
Alltag und Freizeit
Ich würde sagen, dass die Lebenshaltungskosten durchschnittlich denen in Deutschland gleichen. Mieten sind etwas günstiger, aber Lebensmittel ein wenig teurer.
Ausgehen und Alkohol sind relativ teuer und für Clubs in Bologna zahlt man auch gut und gerne mal 20 Euro Eintritt.
Dafür ist das Reisen – vor allem mit Bussen – super günstig. Für wenige Euro kann man beispielsweise nach Mailand kommen.
Fazit und Tipps
Alles in allem bin ich sehr froh, ein Erasmus-Semester gemacht zu haben und besonders glücklich mit meiner Entscheidung nach Cesena gegangen zu sein. In einem kleinen Ort zu sein, erlaubt einem Land und Leute richtig kennenzulernen.
Zwar erlebt man auch viel Langweile, aber in meiner Freizeit habe ich viele Reisen ins Umland gemacht und viel vom Land gesehen.